Beruf: Einfühlungsvermögen macht den Unterschied

Gerade Männer tun sich oft schwer mit der Erkenntnis, dass Gefühle auch im Beruf wichtige Erfolgsfaktoren sind. Sonst würden sie häufiger ihre soziale Intelligenz trainieren. Machen wir uns nichts vor: Entscheidend für eine gute Karriere ist nur selten das Fachwissen. Gute Karten dagegen haben Menschen, die eine Situation schnell erfassen, überzeugend sprechen und andere für eine Sache begeistern können. Diese Menschen vermitteln uns den Eindruck von Kompetenz und Glaubwürdigkeit, ihnen schenken wir gerne unser Vertrauen. Doch nicht jedem gelingt dies und es stellt sich die Frage: Lassen sich diese Fähigkeiten erlernen?

Dazu Top-Management-Coach Eberhard Hauser: Um diese Frage zu beantworten, muss man sich zunächst darüber klar werden, was solche Menschen von anderen unterscheidet. Die Begriffe „soziale Intelligenz“ und „emotionale Intelligenz“ bringen uns bereits auf die richtige Spur: Es handelt sich um Leute, die schneller begreifen als andere, was in ihren Mitmenschen vorgeht, genauer: Sie erfühlen es. Dieses als Empathie bekannte Phänomen gibt ihnen die Möglichkeit, auf gute Art und Weise mit ihren Mitmenschen umzugehen – was sie auf lange Sicht erfolgreicher macht als andere.
Erst vor wenigen Jahren haben italienische Forscher herausgefunden, dass es im Gehirn ein eigenes System gibt, das uns Empathie ermöglicht: die sogenannten Spiegelneuronen. Diese Nervenzellen spiegeln uns die Gefühle und die innere Verfassung unseres Gegenübers. Aber: Wie alles im Gehirn hängt auch die Leistungsfähigkeit dieser Spiegelneuronen von der regelmäßigen Nutzung und vom Training ab („use it or lose it“). Es lohnt sich also, sich mit Gefühlen zu beschäftigen, denn Empathie ist erlernbar. Der Coaching-Boom der letzten Jahre zeigt, dass viele Menschen dies begriffen haben.

 Wissenschaftlich betrachtet…

Wieder einmal belegt eine große Studie, wie wichtig Einfühlungsvermögen für beruflichen Erfolg ist: Bei einer Untersuchung von 130 Managern unterschieden sich die sehr erfolgreichen von den eher durchschnittlichen Führungskräften ausschließlich in den Dimensionen der sozialen und emotionalen Intelligenz. Quelle: Hopkins, M & Bilimoria, D: Social and Emotional Competencies Predicting Success for Male and Female Executives, Journal of Management Development,Vol. 27 No 1, 2008, pp. 13-35

Autor: Experteer

Quelle: http://www.gq-magazin.de/leben-als-mann/karriere/beruf-einfuehlungsvermoegen-macht-den-unterschied

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